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13.09.2021

Bankhaus Scheich zimmert an seinem Ökosystem

Frankfurt am Main,  13.09.2021

Das Bankhaus Scheich erschließt sich neue Geschäftsfelder im Kryptosegment. Mit zwei Partnern bietet der Wertpapierspezialist jetzt auch Privatkunden den einfachen Handel mit Krypto-Assets.

Das im klassischen Wertpapiergeschäft groß gewordene Bankhaus Scheich baut seine Expertise im Geschäft mit Krypto-Assets aus. Dank einer neuen Kooperation mit dem Fintech-Unternehmen Fels Group aus Kelkheim im Taunus und der bereits bestehenden Kooperation mit dem Münchener Bankhaus von der Heydt will der Wertpapierspezialist privaten Kunden über die Finanzplattform „Follow my Money“ einen einfachen, kostengünstigen und sicheren Handel mit Bitcoin, Ethereum und anderen Krypto-Assets, aber auch vielen anderen Anlageprodukten ermöglichen.

„Der Handel mit digitalen Assets ist besonders kapitalintensiv, weil die Kryptobörsen in der Regel ein Prefunding verlangen“, sagt Boris Ziganke, Chief Operating Officer (COO) beim Bankhaus Scheich. Obwohl große Preisunterschiede an den verschiedenen Kryptobörsen dazu einladen, sei es für Privatpersonen deshalb kaum möglich, Arbitragegeschäfte mit Krypto-Assets zu betreiben. „Dazu muss man im Prinzip Geld und Stücke an jedem Handelsplatz haben“, so Ziganke.

Als etablierter Marketmaker im klassischen Wertpapiergeschäft kann das Bankhaus Scheich hier nicht nur mit Knowhow Abhilfe verschaffen, sondern vor allem auch mit der erforderlichen Liquidität. Zudem bietet der Wertpapierspezialist, der ausschließlich mit institutionellen Anlegern im Geschäft ist den Zugang zum OTC- Segment, der Retailkunden üblicherweise verschlossen ist. Mit dem Münchener Bankhaus von der Heydt wiederum ist ein ausgewiesener Privatkundenspezialist an Bord, der als Finanzkommissionär agiert und die Kryptoassets den Angaben zufolge sicher und für die Anleger gebührenfrei verwahrt.

Entwickelt hat die Finanzplattform, auf der sich ab einer Mindestanlagesumme von 100 Euro neben Kryptoassets auch viele andere Anlageprodukte handeln lassen, die von Jens Labusch gegründete Fels Group. Der ehemalige Portfoliomanager, der in seiner Zeit bei der DWS unter anderem das Volatilitätsgeschäft aufgebaut hat, um dann nach einem kurzen Abstecher zur DekaBank als Geschäftsführer beim Fintech-Unternehmen Leanvestors einzusteigen, machte sich 2018 gemeinsam mit Carsten Gering mit dem Spezialist für Fondsstrategien selbständig. Die per Handy-App und auf dem Desktop zugängliche Finanzplattform ist das erste Projekt der Fels Group. „Sie soll es jedem Kunden ermöglichen, auf professionelle Weise Geld anzulegen“, sagt Labusch.

Dafür haben die Kunden die Möglichkeit, einem der auf der Plattform präsentierten sogenannten Star Tradern zu folgen, ein Feature, dass der Plattform ihren Namen gab. Dabei können sie sich die Anlagestrategie komplett zueigen machen, in dem sie automatisch jeden Kauf und Verkauf mit ihrem eigenen Depot nachziehen. Oder sie lassen sich automatisch benachrichtigen und entscheiden dann, ob sie mit machen wollen.

Bei den „Star Tradern“ handelt es sich Labusch zufolge um zum Teil in der Tradeszene bekannte semiprofessionelle Anleger, die einen ausgewiesenen Track Record vorweisen müssen – und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern mit eigenem Geld. Derzeit sind unter anderem Walter Peters, Robert Baumann und die Trading Brothers dabei. Bei Follow MyMoney müssen alle Star Trader mit eigenem Geld handeln. „Der große Unterschied zu anderen Anbietern ist, dass die Star Trader ihre Trades gemeinsam mit denen ihrer Follower handeln“, unterstreicht Labusch.

Dabei verfolgen sie unterschiedliche Anlagestrategien. Labusch: „Das besondere dabei: Sie erläutern
ihren Followern auf der Plattform die jeweiligen Gründe für einen Verkauf oder Kauf“. Auf der Benutzeroberfläche ist die jeweilige Performance der „Star Trader“ nach Kosten und Steuern in Echtzeit abrufbar. Provisionen fallen dabei für den Kunden nicht an. Abgerechnet wird per Transaktion, für die der Kunde zwischen 5 und 49 Euro bezahlt. Das ist teurer als bei Trade Republic oder anderen Neobrokern, aber günstiger als bei Consors, ING oder Comdirect, die zwischen 9 und 69 Euro pro Transaktion berechnen.

Darüber hinaus bietet Follow MyMoney Labusch zufolge auch die Möglichkeit selber Aktien, ETFs oder Zertifikate zu kaufen. Hier fallen lediglich 5 Euro bis 7,50 Euro an Handelskosten an. Der Kryptohandel ist sogar provisionsfrei. Die Kunden zahlen auch keine Depotgebühren.

Das vergleichsweise günstige Preismodell werde auch dadurch ermöglicht, dass sich die Banken mit etwas niedrigeren Kommissionen zufrieden geben, sagt Labusch. Der Grund: Durch die permanente Beschäftigung mit der Anlagestrategie seien die Kunden von Follow my Money in der Regel aktiver als die Depotkunden klassischer Online- Broker.